Wenn ich richtig rechne, habe ich vor über 35 Jahren die ersten Karten des Inselrundes gemalt.
Mit großer Begeisterung und einer Packung Filzstifte ging es los. Die erste Insel reihte sich nahtlos in die Liste der Anfänger-Inseln ein, die seltsamerweise alle rechteckig sind. Soll ja auch ordentlich was zu sehen sein auf dem Bild.
Wenig später hatten die Nachbarinseln bereits eine nicht-DIN-gerechte Form und bestanden aus zuckerhutförmigen Gebirgszügen, endlosen Flüssen, die jedem Gefälle trotzend einmal längs durch die Inseln zogen (ich hatte gerade zum dritten Mal den Herrn der Ringe ausgelesen), und Vulkanen. Vielen Vulkanen.
Aber die Grundzüge des Inselrundes standen. Auch wenn im Lauf der Jahre ganze Landstriche ausradiert wurden, die Vulkane überraschend erloschen und die Flüsse ihren Lauf veränderten, um wenigstens ansatzweise der Schwerkraft Genüge zu tun. Es gab einen Übersichtsplan und genauere Karten der einzelnen Inselreiche.
In der zweiten Fassung bekamen die Inseln schwefelgelbe Steilküsten, für die Optik. Für jede neue Idee musste das Inselrund um- und ausgebaut werden. Solange nichts veröffentlicht ist, zeigen sich Landkarten erstaunlich flexibel!
Aber irgendwann genügte das alles nicht mehr. Die aus dem Herrn der Ringe geklauten Namen verschwanden ebenso wie die Vulkane und weil immer mehr Geschichten existierten, ließen sich die Inseln nicht mehr so einfach verschieben. Irgendwann musste ich mich mal festlegen.
Der dritte Entwurf erstreckte sich über vier A3-Seiten, wurde mit Aquarellfarben ausgestaltet und im Copyshop eingescannt. Mein damaliger Rechner, auf den ich sehr stolz war, konnte die >400MB nicht verarbeiten. Mehrere Computergenerationen später konnte ich die gescannte Version endlich in eine buchtaugliche Form bringen. Das Ergebnis findet Ihr unter „Welt„.
Auf dem Bild rechts sind übrigens zwei Orte zu erkennen, an denen der nächste Roman spielen wird. Welche? Das könnt Ihr hoffentlich am Jahresende in Band 2 der Flüchtlingschroniken nachlesen.